Wohin wenden, wenn man in der Schule Probleme hat – mit Mitschülern oder Lehrern?

 

Probleme vielleicht mit dem eigenen Klassenlehrer, so dass man sich auch an gerade den nicht wenden kann?

 

 

 

Dafür gibt es an unserer Schule zwei Vertrauenslehrer, die einem in solchen Fällen beistehen

 

Wir haben Sarah Hoffmann und Florian Fäth interviewt.

 

 

 

 

 

 

 

OnlineZeitung (OZ):  Macht es Ihnen Freude, Vertrauenslehrer zu sein oder ist das nicht eine zusätzliche Belastung?

 

Sarah Hoffmann:  Also, ich bin zunächst mal „voll“ gerne normale Lehrerin, aber als Vertrauenslehrer bekommt man nochmal einen ganz anderen Blick in die Klassenzimmer, auch durch den Kontakt zu der Schülervertretung und die vertrauensvolle Arbeit mit den Schülern.

 

Florian Fäth: Ich kann mich nur anschließen, mir macht das auch viel Freude.

 

 

 

OZ. Wie gehen Sie denn vor, wenn sich ein Schüler mit einem Problem an Sie wendet?

 

SH:  Wir versuchen, dem Schüler erstmal zu helfen, das Problem mit dem Betreffenden selbst zu klären - oder auch mit Hilfe des Klassensprechers, der Schulsozialarbeit oder dem Klassenlehrer, sofern der nicht selbst Teil des Problems ist.

 

OZ:  Informieren Sie denn immer die Eltern oder haben Sie da eine Art Schweigepflicht?

 

Beide: Die Eltern schalten wir nur mit Erlaubnis des Schülers ein, sonst behandeln wir das natürlich vertraulich.

 

 

 

OZ: Haben Sie denn da eine spezielle Ausbildung gemacht?

 

SH: Ich habe im Rahmen meines Referendariats eine entsprechende Fortbildung gemacht und wir haben uns schon mit anderen Vertrauenslehrern getroffen zum Austausch.

 

FF: Ich habe keine spezielle Ausbildung gemacht, arbeite aber schon seit etlichen Jahren in der Funktion und es ist toll, dass wir zu zweit sind und uns beraten können.

 

 

 

OZ: Nehmen sie die Probleme manchmal auch mit nach Hause?

 

FF:  Das ist unterschiedlich, vieles können wir in der Schule lösen, aber manchmal gibt es schon schwerwiegende Probleme, die uns noch zuhause beschäftigen. Aber auch da reden wir beide miteinander.

 

 

 

OZ:  Wie kann man denn zu Ihnen Kontakt aufnehmen?

 

Beide: Am besten kann man uns direkt im Lehrerzimmer ansprechen, auch in der zweiten Pause, die ja normalerweise Ruhepause für Lehrer ist.

 

Man kann auch einfach einen Zettel in unsere Fächer (vor dem Lehrerzimmer) werfen und drauf schreiben, in welcher Klasse ihr seid. Wir achten darauf, dass wir zu euch den Kontakt herstellen ohne dass die Klasse oder der Lehrer es mitbekommt.

 

 

 

 

 

OZ:  Wie viele Kinder kommen wöchentlich zu Ihnen und mit welchen Themen?

 

Beide: Das ist ganz unterschiedlich, meistens ist es so, dass sich die Mädchen an Frau Hoffmann und die Jungs an Herrn Fäth wenden.

 

Oft geht es um Noten – Schüler fühlen sich ungerecht behandelt. Oder – und das ist auch häufig – hat eine Lehrerin oder ein Lehrer mit den Schülern geschimpft und die Mädchen oder Jungs wissen nicht, wie sie reagieren sollen.

 

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OZ: Wie können Sie den Kindern dann  mit ihren Problemen helfen?

 

FF: Wir geben Tipps und ermutigen die Kinder, es erstmal selbst zu lösen. Sie können aber natürlich wieder zu uns kommen, wenn das nicht klappt.

 

 

 

OZ: Abschließend noch die Frage: machen Sie den Job gerne oder nicht so gerne?

Beide: Wir machen denn Job sehr gerne, weil wir den Kindern helfen können und würden es jederzeit wieder übernehmen.